Mittwoch, 12. Februar 2014

Genmais 1507 als Vorgeschmack auf TIPP


Es gibt also keine qualifizierte Mehrheit die die Einführung des Genmaises 1507 verhindern könnte. 19 Länder dagegen und 4 dafür. Wird wohl auch ungefähr die Verteilung der Stimmung in der Bevölkerung widerspiegeln. So an die 80% dagegen ist offenbar nicht genug, dass man sich gegen den Einführungswunsch der Firma Pioneer stellen kann. Die Kommission sieht sich sogar gezwungen den Genmais freizugeben. Ganz ehrlich: Was ist das für ein Kasperltheater wo sich Kommissare (von niemanden gewählte Damen und Herren) gezwungen sehen, einem Wirtschaftskonzern zu entsprechen, obwohl die gewählten Vertreter und die Bevölkerung mehrheitlich dagegen sind?

Wenn die Kommission wirklich soviel Gespür für demokratisches Verhalten hat, wie sie anscheinend hat, dann wird das mit Europa weiter den Bach hinunter gehen. Eine zentrale Ermächtigungsanstalt für Wirtschaftsinteressen die vorher die Kommissare und Repräsentanten ordentlich mit Mule Frittes angefüttert haben braucht kein Mensch. Das hat mit einer Idee von Europa nichts aber schon gar nichts zu tun. Und genau diese Kräfte packeln sich schon hinter verschlossenen Türen den nächsten Coup aus. Wenn dann endlich TIPP freigeschaltet ist, dann können die guten Repräsentanten und das Wahlvolk überhaupt den Mund halten und werden gar nicht mehr gefragt, da sie sonst von den Konzernen verklagt werden können. Das Recht ein Produkt einzuführen auch gegen den Willen aller, weil man hat ja einen Businessplan und wo kommt man da hin, wenn da manche dem Businessplan nicht folgen wollen. Wie man Vertriebskonzepte aufsetzt um Produkte in einen Markt hineinzudrücken, die man dann gar nicht auf der Verpackung ausweisen muss, dafür haben diese Konzerne dann schon die monetäre Kraft und gut gefüllte Kriegskassen.

Nur weiter so Freunde des europäischen Glaspalastes, nur weiter vollkommen von den Menschen abgehoben agieren! So kann man eine gute Idee und eine tolle Vision auch in die Fänge der Populisten treiben, die genüsslich nur noch mit dem Finger auf diesen eigenartigen Zirkel von ernannten Personen zeigen müssen, die anscheinend absolut jede Bodenhaftung verloren haben. Offenbar sind das stumpfsinnige 5-Jahresplan-Kommissare die ohne jedes politische Gespür leider das abgekartete Spiel der Konzerne spielen müssen. Sorry, diese Damen und Herren steigen noch einmal aufs Gas, damit der EU-Karren auch wirklich ordentlich gegen die Wand fährt.

Herr Tonio Borg – wer kann Sie dazu zwingen ein Produkt zuzulassen, dass niemand will. Abgesehen davon, dass es nur die Umsätze von Pioneer bei der Überproduktion von Mais erhöht, die dann wieder hochsubventioniert in fernen Ländern verkauft, den dortigen Maisbauern den Preis ruinieren und die Existenz nehmen. Was ist das für ein System, dass Sie dazu zwingt etwas zuzulassen, dass einen einzigen Vorteil hat – mehr Geld für Pioneer. Dafür spielen Sie den Populisten alle Trümpfe zu. Was haben Sie davon? Ist das ein Hobby von ernannten Kommissaren exakt die Kritikpunkte der EU-Gegner immer wieder zu bestätigen? Die werden wieder einmal jubilieren – und genau denen, die das Gefühl haben nicht von der EU zu profitieren Ihren Zwang sich um die rasche Ermöglichung der Profite von Pioneer zu kümmern, darlegen.

Ist Genmais und seine finanzkräftige Lobby wirklich wichtiger als Europa? Es ist ja fast wie das kindliche Trauma – Kind: ich will meinen Genmais nicht essen! - VaterIn: Du isst was auf den Tisch kommt und wenn du bis morgen sitzt! - nur diese Kinder werden demnächst wählen – zwar nur das EU-Parlament und nicht die Kommissare aber immerhin recht(s) bald.

DI Mathias Gruböck Kerobokan, 12.02.2014
Unternehmens- und Organisationsberater

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