Was hat Edward Snowden mit der
Schließung von Opelwerken zu tun? Wahrscheinlich jede Menge. Das
Setting in dem sich die OPEL AG befindet ist hinreichend
international aufgesetzt um eine Wirtschaftstragödie daraus machen
zu können. Analysieren wir einmal die Grundvoraussetzungen:
OPEL gehört General Motors, einer
amerikanischen Firma, in einer Zeit in der sich die amerikanische
Regierung die Rettung der schwer angeschlagenen amerikanischen
Automobilindustrie auf die Fahnen geschrieben hat. Da wurde auch
nicht davor zurückgeschreckt die, de facto bankrotten amerikanischen
Firmen zu verstaatlichen, ganz gegen die sonst so laut propagierte
Selbstreinigungskraft der Märkte. (Das immer nur wenn es die anderen
betrifft)
Trotz aller Internationalisierung
ist dann OPEL doch ein deutsches Unternehmen. Und wenn es eng wird
haben wir gelernt, dass den Amerikanern das Hemd auch näher ist als
der Rock. Dann gab es da noch einen kanadisch-österreichischen
Unternehmer, der OPEL aus dem amerikanischen Kontext herauskaufen
wollte, da er anscheinend ein Geschäft mit der Marke OPEL sah.
Immerhin einer der weltweit größten Automobilzulieferer.
Und dann gab es da noch eine
deutsche Regierung mit einer Kanzlerin Merkel. Die waren an der
Erhaltung der Produktionsstandorte interessiert. Also:
Übernahmeangebot, 2 Regierungen, ein Mutterkonzern in Amerika und
eine Firmenzentrale in Rüsselsheim.
Und eine wichtige Nebenbedingung:
Die Amerikaner/Engländer lauschen überall mit. Dem werten Publikum
und Mitarbeitern der OPEL AG darf man da im Nachhinein allerlei
Geschichten auftischen. „Die United States hören das Mobiltelefon
der Kanzlerin Merkel nicht ab, auch nicht zukünftig“. Erstens,
machen das nie offizielle Stellen, sondern privatwirtschaftlich
beauftragte Firmen im amerikanischen Ausland (zum Beispiel die Firma
Academi mit ihrem Service „Total Intelligence Solutions“) und
zweitens sind das dann nicht nur Telefonate sondern ALLE Meetings und
Gespräche wo das Mobiltelefon der Kanzlerin auch anwesend ist
inklusive der genauen Ortsangaben, dazugehöriger E-Mailverkehr und
SMS über das Mobilteil). Der Herr Stronach, vormals Strohsack gab in
einer seiner Wahlveranstaltungen für den österreichischen
Nationalrat an, kein Problem damit zu haben überwacht zu werden, da
er vollkommen transparent sei. Kann auch sein, wahrscheinlich hat er
aber ein sehr großes Thema damit wenn seine Firmenchefs bei den
Übernahmegesprächen und -planungen überwacht werden und
amerikanische Regierungsmitarbeiter, die den Auftrag haben die
amerikanische Autoindustrie zu schützen, live mithören.
Jetzt war und kann es nie im
Interesse von GM gewesen sein durch den Verkauf von OPEL sich einen
weiteren Konkurrenten auf dem internationalen Markt zu schaffen. OPEL
ist innerhalb des GM-Konzernes viel leichter auf Märkte
beschränkbar, in denen sie der GM-Produktpalette keine Konkurrenz
machen. So kann GM OPEL ganz einfach verbieten auf den boomenden
asiatischen Märkten aktiv zu werden und ihnen anschaffen ihre
Produktionen in Deutschland zu schließen.
Aber das haben die Amerikaner sicher
nicht so gemacht – die haben sicherlich nur alle abgehört weil sie
sich bedroht fühlen von Bergbauern im Hindokusch. Sonst spielen sie
sicherlich mit offen Karten und halten sich an die Regeln der freien
Marktwirtschaft, die sie ja allen sooo gerne auferlegen, die
wirtschaftlich schwächer sind als sie. Weil eine der Regeln ja ist,
dass der Große den Kleinen frisst. Und solange die Amerikaner die
Größten sind gelten die Regeln der freien Marktwirtschaft. Wenn sie
sich nicht ganz sicher sind hören sie halt ab, damit sie auch die
Größten bleiben. So kann man auch ganz locker ein
Freihandelsabkommen mit Europa abschließen, weil wo es gefährlich
wird, hat man ja noch Mittel und Wege um diese Gefahren zu
unterbinden.
Nicht die Nummer eins zu sein
erschreckt die Amerikaner. Jede sportliche und sonstige Tätigkeit in
Amerika wird ja auch gleich als Weltmeisterschaft bezeichnet. Wenn
man erschrickt hat man Angst. Auch Verlustängste sind Ängste.
Angst/Schrecken heißt auf Latein Terror. Jemand der die Amerikaner
erschreckt nicht mehr Nummer eins zu sein ist also ein Terrorist und
muss froh sein wenn er nur abgehört wird.
DI Mathias Gruböck Seminyak,
25.10.2013
Unternehmens- und
Organisationsberater
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